Wie der NDR heute berichtet hat, sind wieder mal sensible Patientendaten in Gefahr. 90% der Arztpraxen seien unzureichend geschützt und zahlreiche Praxen wurden auch schon gehackt.
Zitat aus dem Beitrag
Entgegen der Datenschutzbestimmung hat der Mediziner den Angriff aus Selbstschutz daher weder den Behörden noch seinen Patienten gemeldet und will deshalb anonym bleiben. Datenschützer gehen davon aus, dass nur etwa zehn Prozent der Datenpannen und -lecks gemeldet werden.
Was tun als Patient?
Nicht mehr zum Arzt gehen ist keine Lösung. Aber ihm Fragen stellen, sicherlich. Jeder Arzt verlangt in der heutigen Zeit die Unterzeichnung der Datenschutzerklärung, im gleichen Zuge sollte man fragen, was er hierfür konkret macht.
Eventuell an Ärzte wenden, die diesen „Zwangsanschluss“ ablehnen und bisher nicht haben.
Zusätzlich empfehle ich eine Art eigene kleine Patientenakte zu führen. Kurz notieren, wann man bei welchem Arzt war wegen welcher Erkrankung. Hört sich aufwändig an. Ja. Andererseits gibt es einem die Chance nachvollziehbar zu dokumentieren, wenn Daten bekannt werden und einen hierdurch auch ein (finanzieller) Schaden entsteht, nachvollziehen zu können, woher dieses Datenleck kam.
Was tun als Arzt?
Ärzten kann ich nur empfehlen, eine Cyberdeckung bei einem Versicherer zu suchen, um Folgen und Maßnahmen abzusichern. Im Verhältnis Umsatz und Verdienst eine marginale Prämie, wer hier am falschen Ende spart und somit seine berufliche Existenz gefährdet ist letzten Endes selber Schuld. Eine weitere Maßnahme ist sicherlich, über die existierenden Ärzte-Vereinigungen Druck auszuüben, diesen Unsinn zu beenden.
Weitere Gedanken
Letztendlich ergibt sich mir der Eindruck, dass hier mittelfristig alle Gesundheitsdaten zentral gespeichert werden sollen. Der Sinn ergibt sich mir nicht, außer dass dann eine Datenbank existiert, welche für Hacker hoch interessant wird. An alle weiteren Möglichkeiten möchte ich derzeit gar nicht denken. Aber es geht um Freiheit des Einzelnen.